Schule mit demokratischer Bildung
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Demokratielernen in der GS Oberhaching
Demokratielernen in der Grundschule Oberhaching
Im Lehrplan der Grundschule wird in der Beschreibung des Bildungs- und Erziehungsauftrags deutlich auf das Recht von Kindern verwiesen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, verantwortungsbewusst an Entscheidungen mitzuwirken, die sie selbst sowie die Klassen- und Schulgemeinschaft betreffen. Dazu bringen die Schülerinnen und Schüler aus ihrer Zeit in der Kindertageseinrichtung schon vielfältige Partizipationserfahrungen mit, um sich bei entsprechenden Entscheidungsprozessen angemessen einzubringen.
Wie kann eine partizipative Lern- und Schulkultur aussehen?
Eine partizipative Lern- und Schulkultur kann von der Beteiligung im Schulalltag (z. B. durch Patenschaften, Verfahren zur Konfliktbearbeitung und Mediation) bis hin zum verantwortungsvollen Engagement (z. B. Klassenrat, Schülerzeitung, Schulparlament) und Teilnahmen an Schulprojekten (z. B. Schulhofgestaltung, Mitarbeit in der Schulentwicklung) reichen. Durch Formen der Selbst- und Peerbewertung (z. B. bei Portfolios, in Schreibkonferenzen) werden Schülerinnen und Schüler auch bei der Lernrückmeldung einbezogen. Extra dafür ausgewiesene Zeiträume und Strukturen für Beteiligungsprozesse der Schülerinnen und Schüler erhöhen die Partizipation und die Identifikation mit der eigenen Schule.
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Satellitenschule im Schulversuch MIT!
Schulversuch Mitdenken! Mitreden! Mitgestalten! (MIT!) – SMV an Grundschulen
Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus führt auf der Grundlage der Art. 81 bis 83 des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) den Schulversuch „Mitdenken! Mitreden! Mitgestalten! (MIT!) – SMV an Grundschulen“ nach Maßgabe der nachfolgenden Regelungen durch:
Ausgangslage
Der Bayerische Landtag fordert mit dem Beschluss „Demokratie mitdenken und mitgestalten II: Schülermitverantwortung (SMV) auch an Grundschulen etablieren” vom 7. November 2019 (Drs. 18/4658) das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus auf, ein Konzept zum schrittweisen und altersgemäßen Aufbau der Schülermitverantwortung (SMV) an Grundschulen vorzulegen. 2Bisher ist die Schülermitverantwortung (SMV) an weiterführenden und beruflichen Schulen gesetzlich als Schülervertretung verankert (vgl. Art. 62 f. Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG)). 3Für Grundschulen bestehen auf Basis des LehrplanPLUS bereits Ansätze zur Partizipation und zum Demokratielernen (u. a. Klassenämter, Klassensprecherinnen und Klassensprecher). 4An diese wird im Zuge einer Ausweitung und Stärkung der Partizipation im Rahmen des Schulversuchs „Mitdenken! Mitreden! Mitgestalten! (MIT!) – SMV an Grundschulen” angeknüpft.
Ziele und Inhalte
Der Schulversuch „Mitdenken! Mitreden! Mitgestalten! (MIT!) – SMV an Grundschulen” hat sich zum Ziel gesetzt, Konzepte zur Partizipation in grundschulspezifischen SMV-Strukturen und zum Demokratielernen zu entwickeln und zu erproben. Angestrebt wird die Stärkung der Demokratieerziehung und die nachhaltige Förderung des Kompetenzerwerbs der Schülerinnen und Schüler im Demokratielernen insbesondere durch eine stärkere Einbindung und umfassendere Teilhabe der Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung von Unterricht und Schulleben. Folgende Ämter und Gremien werden im Rahmen des Schulversuchs geprüft und ggf. erprobt: Klassensprecherinnen und Klassensprecher, Jahrgangsstufensprecherinnen und Jahrgangsstufensprecher, Schülersprecherinnen und Schülersprecher, Klassenrat, Klassensprecherversammlung, Jahrgangsstufenversammlung und Schülerausschuss. Einbezogen werden auch Modelle des Schulparlaments (vgl. Beschluss des Bayerischen Landtags vom 7. November 2019, Drs. 18/4659): Schulparlament i. e. S., Schülerparlament und Schulversammlung. 5Der Ausbau der Schülermitverantwortung (SMV) auf Schulebene eröffnet die Möglichkeit zur Einrichtung eines Schulforums und zur Einrichtung einer Schülervertretung auf kommunaler Ebene, ggf. in Kooperation mit einem Kinder- bzw. Jugendparlament vor Ort.
Erprobt werden mit dem Ziel der Erfahrung von Selbstwirksamkeit auf Seiten der Schülerinnen und Schüler u. a. Wahlverfahren, Aufgaben und Befugnisse, Abläufe von Sitzungen und Versammlungen, Möglichkeiten der Selbstorganisation sowie Inhalte und Formen der Mitbestimmung. Im Schulversuch entwickelte Ansätze und Modelle werden erprobt und ausgewertet, um zu entscheiden, welche Elemente der Schülerpartizipation an der Grundschule im Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) bzw. in der Bayerischen Schulordnung (BaySchO) eingeführt bzw. welche rechtlichen Bestimmungen modifiziert oder ergänzt werden. 8Informationen, Materialien sowie (Zwischen-)Ergebnisse des Schulversuchs werden sukzessive veröffentlicht, um eine frühe Multiplikation von Anregungen und Praxisbeispielen, die eine intensivere und wirksamere Mitwirkung anstreben, zu erreichen.Laufzeit
Der Schulversuch beginnt zum Schuljahr 2021/2022 und endet mit Ablauf des Schuljahres 2023/2024.
Durchführung und Rahmen
Der Schulversuch „Mitdenken! Mitreden! Mitgestalten! (MIT!) – SMV an Grundschulen” wird vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) begleitet und von einem wissenschaftlichen Beirat sowie einem Projektbeirat beraten. Die Ergebnisse werden mit wissenschaftlicher Unterstützung evaluiert.
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Schülerparlament
Das Schüler*innenparlament tagt etwa sechsmal im laufenden Schuljahr. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Demokratiebildung und Mitbestimmung der Schüler*innen und hat sich seit Jahren fest etabliert.
Es wird mittlerweile von der JSA geleitet und stellt ein wichtiges Element im Hinblick auf die Partizipation der Schüler*innen dar. Im Vorfeld haben alle Schüler*innen der GS Oberhaching die Möglichkeit, ihre Ideen und Wünsche auf Zetteln in die Ideenkiste ihrer Klasse zu werfen. Dann tagt das Schülerparlament. Es treffen sich hierzu die Klassensprecher*innen aller Jahrgangsstufen, um die Themen zu besprechen, die ihnen am Herzen liegen und die die Schüler*innen über die Vorschlagszettel mitgeteilt haben. Etwa eine Woche später werden dann in der Schulversammlung oder im Rahmen des Schülerradios alle Fragen und Vorschläge mit der Schulleitung diskutiert und Ergebnisse bekanntgegeben.
Melika Jahangiri-Zelaz und Mario Addabo, JSA
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Schulversammlung
Schulversammlungen über das Schülerradio
Agenda:
- Schullied (alle; Gitarre + Cajon)
- Begrüßung (SchülerInne stellen sich vor, Mario, Fr. Besson…)
- Informationen aus dem Schülerparlament (Mario, SchülerInnen) – z. B. Wer näht das Maskottchen?
- Wünsche der SchülerInnen? (Dialog Fr. Besson – SchülerInnen)
- Gruß vom Fuchs (Tolle Klassenzimmer u.a.)
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Klassenrat
„Der Klassenrat, bekannt auch unter dem Begriff „Zeit für uns” (Zfu), stellt einen bewährten basisdemokratischen Ansatz dar, mit dem Partizipation in der Schule realisiert werden kann. Er hat zum Ziel, möglichst alle Schülerinnen und Schüler in Planungs- und Entscheidungsprozesse einzubinden, und bietet einen Rahmen, in dem sämtliche Belange von Unterricht und Schulleben offen thematisiert werden können. Mithilfe des Klassenrats nehmen die Kinder und Jugendlichen ihre Schule deshalb als einen Raum wahr, der aktiv von ihnen mitgestaltet werden kann und soll. Im Klassenverband diskutieren, beraten und entscheiden sie gemeinsam über selbstgewählte Inhalte, Regeln und Maßnahmen. Sie erleben so im direkten Austausch miteinander, dass demokratische Entscheidungen immer auch Aushandlungsprozesse darstellen und häufig mit einem Kompromiss enden. Wie die Umsetzung des Klassenrats bzw. der Zfu-Stunden konkret erfolgt, entscheidet jede Schule in eigener Verantwortung. Jede Klasse sollte aber die Möglichkeit erhalten, ihren Klassenrat den individuellen Gegebenheiten anzupassen und eigene Regeln und Verfahren festzulegen.” (ISB Bayern)
Der Klassenrat wird in der GS Oberhaching bereits in den 1. Klassen praktiziert und ist ein fester Bestandteil in allen Klassen.
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Schülerengagement
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Patenschaften
Klassenpatenschaften
Patenschaft für Unicef
Seniorenpatenschaften: Lesepaten, Besuch in Altenheimen (Singen, Trommeln)
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Kinderrechte (Unicef)
21.-25.06.2021: WOCHE DER KINDERRECHTE
Unter dem Motto „Wir leben Kinderrechte” haben wir in unserer Schule die UN-Kinderrechtskonvention im Unterricht und im Schulalltag nachhaltig verankert. Gemeinsam mit der Schulsozialarbeit und Unicef erhielten im Schuljahr 2020/21 im Rahmen einer Unicef-Aktionswoche alle Jahrgangsstufen altersgerechte Unterrichtseinheiten zum Thema Kinderrechte. Neben einer Powerpointpräsentation und Informationsmaterial wie Kinderrechtsheftchen, Arbeitshefte und Poster gab es reichliche Informationen zur Situation von Kindern aus unterschiedlichen Teilen der Erde. Die Schüler*innen nahmen begeistert und sehr interessiert teil. Sie stellten Fragen und diskutierten gemeinsam. Dieses Projekt wird künftig von der JSA getragen und jährlich an der GS Oberhaching stattfinden.